Und immer wieder Corona. Neulich mußten wir in die Apotheke. Die waren gerade dabei, Warnhinweise auf die Fensterscheiben zu kleben. Also hieß es, erstmal warten. Die Tür blieb verschlossen und wurde dann unter Aufsicht des Chef-Apothekers von einer PTA-Aushilfe abwechselnd geöffnet und dann wieder geschlossen. Schließlich wurden wir hineingebeten, um dann in gebührenden Abstand von der hinter dem Tresen stehenden PTA zu warten. Endlich forderte man uns auf, unseren Wunsch vorzutragen. Wir wollten lediglich ein uns von unserem Arzt zur Verfügung gestelltes Blutdruckmeßgerät wie vereinbart über die Apotheke zurückgeben. Das Gerät befand sich in einer Plastiktüte. Diese sollten wir dann vorsichtig auf den Fußboden legen, um dann langsam mit Blick auf die PTA den Rückweg Richtung Außentür anzutreten. Synchron dazu wurde von der Aushilfs-PTA durch Knopfdruck die Tür geöffnet.
Die Zeiten sind schwer, aber die getroffenen Maßnahmen sind sicher berechtigt. Wer hätte gedacht, dass der Anblick von Toilettenpapier das Herz höher schlagen läßt? Um unangenehme Zeitgenossen kann man jetzt einen großen Bogen machen, ohne als unhöflich zu gelten, im Gegenteil: wir zeigen uns besorgt! Auch die Kommunikation untereinander wird nun offen und transparent geführt. Wegen der aus der Distanz geführten Zweiergespräche kann man mühelos mithören und zwischen verschiedenen Dialogen je nach Geschmack und Interesse auswählen.
Mitgefühl und Solidarität haben sichtlich zugenommen. Da läutet unsere Dorfkirche jetzt jeden Tag zu bestimmten Zeiten und die Gemeindemitglieder wurden gebeten, die Fenster zu öffnen, um Gesänge anzustimmen. Nur wer soll das hören; Trecker fahren vorbei und die übliche Grundstücksgröße verhindert ein Mithören in der Nachbarschaft.
Bleiben Sie gesund und bis demnächst!