Bankmanns Wochenanmerkungen

Werkverträge sind eine feine Sache: Da haben wir eines Tages die Idee, hochauflösende Bleistifte herzustellen. Bloß, wer kann das und teuer soll es auch nicht werden? Glücklicherweise haben wir einen Schwager, der jemanden aus der Umgebung von Budapest kennt, der mal Kontakt zu einem hatte, der diese Schreibgeräte herzustellen weiß. Also gründen wir flugs eine Firma, das machen auch der Schwager, sein Kontaktmann aus Budapest und seine Bekannter. Alle Firmen schließen untereinander Werkverträge ab und eines Abends steht ein altersschwacher Lastwagen vor unserer Einfahrt. Zehn gefühlt 80jährige laden Gerätschaften ab und fragen nach der Toilette; auch das Bereitstellen einer Schlafgelegenheit wäre nicht schlecht. Begleitet wird der Trupp von unserem Schwager. Er legt uns einen Zettel vor, der sich als Werkvertrag herausstellt und der für die am nächsten Tag anlaufende Produktion eine moderate Tagespauschale vorsieht, ohne Steuern, Sozialabgaben usw.. Miete für die Schlafplätze könnten wir auch einfordern, er hätte da schon einen entsprechenden Passus in die Verträge mit den Zehn einarbeiten lassen. Die Frage nach den anderen Werkverträgen beantwortet er nur mit einem Grinsen, redet von Betriebsgeheimnis und setzt sich dann in seiner nagelneuen 911er.

Alles ausgedacht? Da gucken wir uns doch nur unsere Schlachthöfe an und genießen – wenn es noch geht – unser gegrilltes knuspriges Billig-Steak.

Die Sache mit den Werkverträgen soll nun beendet werden. Begleitend dazu schlägt der vor einigen Wochen schon vor dem Kanzleramt stehende Obergrüne H. Mindestpreise für Fleisch vor; wir meinen nicht schlecht, aber wie soll das gehen? Drei Euro für zwei angeräucherte Frankfurter, zehn für Querrippe, 12,50 € für eine mittelalte Schweineschulter, oder besser: 12,50 € für drei angeräucherte Frankfurter, zehn Euro für eine gealterte Schweineschulter und drei Euro für horizontale Querrippe?

Wir erinnern uns: Die Flugbereitschaft und die Bundesregierung. Wollte Frau Merkel mal ins Ausland fliegen, schon hieß es die ausgewählte Maschine sei kaputt, man würde bei Ryan Air buchen müssen. Nun das war in der Vor-Corona-Zeit, heutzutage macht es auch eine Videokonferenz. Aber wir sind überzeugt, die alten Zeiten kommen wieder und dann? Aber auch hier scheint dank Corona eine Lösung auf dem Wege zu sein. An die Stelle der alten Flugbereitschaft soll Lufthansa treten. Unter den hunderten Flugzeugen wird sich ja ein flugbereites Gerät befinden. Wie wir hören steht der Fast-Übernahme von Lufthansa durch den Staat und die Umbenennung von Lufthansa in „Lufthansa/Flugbereitschaft der Bundesrepublik Deutschland“ nichts mehr entgegen.