Bankmanns Wochenanmerkungen

Es hat ja lange gedauert, aber jetzt sind wir wieder auf Sendung. Inzwischen hat sich vieles getan: Wir warten auf die Ampel, MeckPom und Berlin haben auf Rot geschaltet und die CDU sucht wieder einen Chef. Wir wissen alle was 3G bedeutet und können wieder in Restaurants und Theater gehen.

Auch die Gorch Fock ist wieder in Kiel gesehen worden. Das ist nicht eine Kellnerin aus einer Kieler Hafenkneipe, sondern das Segelschulschiff der Bundesmarine. Sechs Jahre war sie weg, nicht auf Ausbildungsreise, sondern zur Werftüberholung. Daraus wurde ein Neubau, allerdings teuerer als ein solcher.

Auch wir als Fernsehzuschauer können schlauer werden. Nach der Wahl gibt es immer die sog. Elefantenrunde, so auch dieses Mal. Statt von einer Elefantenrunde müßte man eigentlich von einer Mäuserunde sprechen, denn auch die Großen sind doch ziemtlich geschrumpft worden. Gut, jetzt zum Schlauerwerden, wurde uns doch von einer der Anwesenden erläutert, dass nach Zurechnung der abgewanderten Wähler doch ein sehr gutes Ergebnis für ihre Partei erreicht wurde. Nun ja, auch einer der beiden Parteichefs konnte nach drei schlaflosen Nächten dieser Argumentation nicht folgen, und nahm seinen Hut.

Übrigens, falls Sie planen, Ihr U-Boot an Australier zu verkaufen, seien Sie vorsichtig. Auch wenn der Vertrag unterschrieben wurde, es kann sein, dass Sie auf Ihrem Boot sitzenbleiben. Das ist unseren französischen Nachbarn passiert; erst Sekt und Champus auf den U-Boot Werften, bis zum Abwinken, und dann aus heiterem Himmel die Absage aus Australien. Amerikaner und Briten reiben sich die Hände und gehen an den Bau der neuen Atom-U-Boote.

Stichwort Atom: Der französische Präsident will viele neue kleine Atom-Kraftwerke bauen lassen. Alles natürlich CO2-neutral. Und was soll mit dem Atom-Müll werden? Keine Sorge, künftige Innovationen sorgen für die Beseitigung. Wie bitte?

Zum Schluss noch ein Tipp für Ihre zukünftige Berufswahl. Überlegen Sie, ob Sie Pressefotograf werden wollen. Vorsicht, die Menschen, die früher von Profis abgelichtet wurden, die fotografieren sich jetzt selbst: Selfies im Kreis Prominenter sind der absolute Hit. Man braucht keine Presse, ab in ein Hotelzimmer, Handy raus und drei, vier Leute haben in kürzester Zeit 10 Milionen Follower. Da erblaßt selbst die Bild.