Bankmann´s Wochenanmerkungen

Neulich waren wir beim Chinesen. Beim Bezahlen wurden wir gefragt, wie deutsche Bratkartoffeln zubereitet werden. Die Antwort haben wir natürlich verweigert; Stichwort „Industriespionage“. Irgendwann liegen deutsche Bratkartoffeln made in China in der Kühltheke. Und das gilt es doch zu vermeiden.

Meiden Sie zur Zeit unsere Landeshauptstadt. Wir hörten von einem Bekannten, der sich Freitagmittag auf den Weg nach Hamburg machte und 24 Stunden später vollkommen entkräftet und orientierungslos am Stadtrand vom THW aus seinem Auto befreit werden mußte. Es ging nichts mehr. Warum? Die Stadt baut Radwege aus und hat dafür alle wichtigen Durchgangsstraßen stillgelegt.

Wer aus der Leserschaft kann einen Schwimmkran der Bundesmarine reparieren? Eine Werft in Rendsburg bekam den Auftrag, kann ihn aber nicht ausführen. Warum nicht? Es fehlt Geld für große Schraubenzieher und dann muss auch noch das Getriebeöl für den Gabelstapler ausgetauscht werden. Und auf dem ganzen Werftgelände gibt es kein Getriebeöl mehr. Schlußendlich hat die Marine den Kran wieder abgeholt und fährt jetzt mit ihm auf der Nordsee herum.

Sie können sich bestimmt noch an den letzten Winter erinnern. Eine große Sturmflut räumte an der SH Ostseeküste den Badestrand weg. Damit fehlt an vielen Stellen Sand, so auch in Heiligenhafen und bald sollen Touristen kommen. Da hatte der Bürgermeister die rettende Idee: Statt teuer den Sand aus der nahen Ostseee zu holen, wird der Badesand jetzt preisgünstig von einer 60 km entfernten Kiesgrube an die Ostsee gefahren. Fällt ja nicht weiter auf und wenn der Sand auch noch gefärbt wird – Sand in Plastikfolie plus Wasser und Farbe – , stellt sich doch augenblicklich Urlaubsfeeling ein, und das wollen wir doch auch!

Bankmann´s Wochenanmerkungen

Neulich beobachten wir vor unserem örtlichen Supermarkt einen stark gesicherten Werttransport. Nicht der Rede wert, eigentlich, gehört doch der Abtransport von Geld zu dem, was täglich auf einem Einkaufsparkplatz zu sehen ist. Dennoch schauten wir uns den Wagen genauer an. Schwer bewaffnete, breitschulterige, große Männer wuchteten nicht, wie gewohnt, klobige Geldboxen in den Wagen, sondern holten zwei Paletten mit Krabbenbrötchen aus dem Wagen heraus. Frühstücksnacks für die beiden; nein, es galt, unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften, den Feinschmeckertresen des Supermarkts mit den genannten Delikatessen aufzufüllen. Übrigens, für ein Krabbenbrötchen werden bis zu 15 Euro fällig. Guten Appetit!

In den Altenheimen der Republik kann aufgeatmet werden. Die Suchtrupps des Deutschen Fußballbundes haben ihre Arbeit eingestellt. Alte Fußballtrainerprofis müssen nicht mehr fürchten, aus dem Mittagsschlaf herausgerissen zu werden, um Stunden später irgendwo im Großraum Frankfurt die deutsche Nationalmannschaft trainieren zu müssen. Herr Nagelsmann hat verlängert!

Freude auch in schleswig-holsteinischen Klassenzimmern: Ab 2025 soll es digitale Zeugnisse geben. Da sollte es doch nicht schwer sein, die Zeugnisdateien zu „hacken“, um aus „Fünfen“ „Einsen“ werden zu lassen. Wir hören von Klassen, in denen der jeweilige IT-Experte bereits Arbeitsgruppen für die Programmierung zusammenstellt.

Zum Schluss: in einem großen deutschen Nachrichtenmagazin lasen wir, es gibt deutsche Meisterschaften im Spiel „Mensch ärgere dich nicht“. Solche Wettbewerbe könnten doch auch stattfinden für beispielsweise Löffelverbiegen (in verschiedenen Größenklassen), Rückwärtsgehen über eine Distanz ab 1000 km, Umfärben von rotem Heringsalat in weißen (oder umgekehrt), Schreiben einer Kurzgeschichte nur mit Satzzeichen (mit Zeitnahme) usw..

Bankmann´s Wochenanmerkungen

Wir waren mal wieder auf Sylt. Also gibt es Sylter Anmerkungen.

Die Angst geht um auf Sylt: Ist meine geliebte und vermietete Ferienwohnung legal? Die im fernen Husum meinen, für viele Appartments fehlt die erforderliche amtliche Genehmigung und es darf nicht mehr vermietet werden. Das wäre der Gau und für manche Porschefahrer das Aus.

Am Westerländer Hauptstrand sind sie wieder zu sehen, die Schilder, Mitnahme von Hunden an den Strand nicht erlaubt. Interessiert keinen so richtig, erst recht nicht die Hunde.

Die Preise scheinen nur eine Richtung zu kennen, die nach oben: eine Erdbeerschnitte 3,70 €, ein kleines Vollkornbrot stolze 6 €. Eine Chance für diejenigen, die abnehmen wollen oder sollen.

Das digitale Zeitalter macht vor der Insel nicht Halt. In den Läden kein Personal mehr. Wir müssen die Waren einscannen, Nummern eingeben, Bananen abwiegen und anschließend den Kassenbon an die Ausgangstür pressen, um wieder an die frische Nordseeluft zu kommen.

Uns fällt auf, bei vielen Mitmenschen spielt die schöne, manches Mal recht wilde Nordsee nicht mehr die Hauptrolle. Statt sich an den Wellen zu erfreuen, erst Mal Handy gucken, dann ein Selfie – gerne mit Hund -, dann ein oder zwei Gläser Wein bei Gosch.

Zum Glück waren keine Pagodenzelte auf der Promenade aufgestellt. Damit bot sich die Gelegenheit, einen Blick auf die See zu werfen. Das ist im Sommer, wenn die Profi-Surfer kommen, nicht immer möglich. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt: ein schöner Toilettencontainer, dezent an der Promenadenecke plaziert.

Wir hatten nicht damit gerechnet: Es gab Theater. Ein Stück von Edgar W.. „Das Gasthaus an der Themse“; der „Hai“ meuchelt viele Mitspieler, der Barfrau treue Pflegetochter soll übel mitgespielt werden und ist in Wirklichkeit Erbin eines millionenschweren Familienvermögens. Am Ende stellt sich heraus, der Gerichtsmediziner ist der Hai. Am Stück Interessierte sollten den letzten Satz vergessen.

Zum Schluss ein Blick auf das Wetter: windig, kalt aber angereichert mit vielen Sonnenstrahlen, manchmal. Aber, wie immer, die herrliche Seeluft: „Warum sollen sie nicht Atem schöpfen? Also schöpfen sie einige Male und begeben sich alsdann mit frischen Kräften jubilierend, trillernd, schmetternd …“ auf die Heimreise.

Bankmann´s Wochenanmerkungen

Wir lernen nicht aus: Es gibt nicht nur Grtreidespeicher, sondern auch Geldspeicher. Ein besonders inhaltsreicher wurde in LA von Ganoven leergeräumt. Sie kamen durch das Dach, wahrscheinlich mit Hilfe einer riesigen Bohrmaschine. Also, falls Sie auf einem Flachdach eine große Maschine sehen, es könnte sich bei dem Haus um einen Geldspeicher handeln, der zur Leerung bereitsteht.

Falls Sie eine Kreuzfahrt beabsichtigen, beachten Sie unbedingt die „back-on-board“ Zeit. Das Schiff könnte ohne Sie weiterfahren. Diese Erfahrung mußte eine Reisegruppe aus acht Amerikanern/Australiern machen, die auf einer kleinen afrikanischen Insel zurückgelassen wurden, da sie nicht rechtzeitig von einem Ausflug zurückkamen. Was lernen wir? Nie einen Ausflug unternehmen, ohne den Kapitän mitzunehmen. Ohne ihn fährt kein Schiff los. Ersatzweise könnte man jemanden mitnehmen, der sich mit der Schiffsmaschine auskennt, am besten als einziger; ohne Antrieb keine Abfahrt, es sei denn, Sie befinden sich auf einem Segelschiff.

Neuerdings werden wieder vermehrt Tiere aus Zoos gestohlen, wie gerade in Leipzig geschehen. Falls ihr Heimatzoo gefährliche Tiere, wie Goldhamster, Menschenaffen oder Tiger ausstellt, sollten Sie vor einem geplanten Spaziergang, bei der Zooleitung anfragen, ob ein Einbruch geplant ist.

Kennen Sie das auch, Sie zünden einen Silvesterböller, und plötzlich können Sie ihn nicht wegwerfen. Ihr Körper ist wie gelähmt, während die Zündschnur immer kürzer wird. Ähnliches ist vor einigen Tagen dänischen Marinesoldaten auf einem Raketenschiff passiert. Rakete gestartet, Rakete hebt nicht ab und die Besatzung findet den Aus-Schalter nicht. Zum Glück ist nichts passiert und die Rakete konnte von in der Nähe fischenden Dorschanglern entschärft werden. Als Dankeschön gab das Oberkommando eine Runde „Hot-dogs“ aus.

Bei Missunde an der Schlei gab es eine alte Schleifähre, die durch eine neue ersetzt werden sollte. Eigentlich nicht der Rede/Schreibe wert. Aber, die neue Fähre überraschte dann doch alle Beteiligten. Ihr Konstrukteur muss die Unterlagen zum Bau einer Hochseefähre erwischt haben, so gar nicht passend für die Schlei, die ein zwar langer, aber doch überwiegend ein schmaler Meeresarm ist. Schließlich konnte man sich mit dem neuen Eigentümer der Altfähre einigen: Sie fährt jetzt wieder.

Bankmann´s Wochenanmerkungen

Jetzt haben wir wieder Ostern! Da denken wir an den Osterhasen, der aber nur schwer zu domestizieren ist, halt ein Wildtier, das – mit Ausnahme der Osterzeit – unabhängig von jeglichen Plichten über Wiesen und Felder läuft, auf der Suche nach Abenteuern und köstlichen Feldfrüchten. Um dennoch ein hasenähnliches Tier im Hause zu haben, fällt oft die Wahl auf das Kaninchen. Aber Vorsicht! Als Haustier ist es -gerade für Anfänger – nicht die erste Wahl. Das Kaninchen lebt gern mit anderen Kaninchen zusammen. Wir empfehlen eine Anfängergruppe von 10 Männchen oder Weibchen; bitte nicht Paare kaufen. Die Begründung wollen wir hier weglassen. Das Kaninchen liebt die Abwechslung, also nicht vergessen für die neuen Hausgenossen eine passende What Apps Gruppe einzurichten. Es gibt genügend geeignete Programme im Netz, die es auch kleinen Kaninchen ermöglichen, die dafür erforderlichen Kenntnisse rasch zu erwerben. Während der Osterhase für Mohrrüben alles geben würde, sind Kaninchen ausgesprochene Feinschmecker. Mindestens zweimal monatlich sollte mit der Gruppe ein Sternerestaurant aufgesucht werden. Glücklicherweise wurde für SH jüngst die Zahl der mit mindestens einem Stern ausgezeichneten Restaurants bestätigt. Es hat nur leichte räumliche Verschiebungen gegeben, sodass für ihre Lieblinge auch in ihrer Nähe genügend Auswahl zur Verfügung stehen sollte. Für den Besuch empfehlen wir Tragetaschen von Louis Vutton, Givenchy, Dior oder Rochas, bitte keine Zweitmarken oder billige Imitate.

Nähere praktische Hinweise für die Kaninchenhaltung können Sie bei den örtlichen Tierheimen erfahren.

Bankmann´s Wochenanmerkungen

In vielen Schulen ist es Brauch, das Ende der Schulzeit mit einer lustigen Schulwoche zu begehen. Das können Abiturientenspäße sein, wie das beliebte Zukleben aller Schlösser mit Flüssigklebstoff oder auch abwechslungsreiche Thementage. In einem Gymnasium nahe Kiel kam man auf die überraschende Idee, einen Tag zum Thema „Mafia“ zu gestalten. Da fällt uns doch gleich eine Menge ein: verspiegelte Sonnenbrillen, karierte Jacken, gedämpfte Stimmen, „Gruß an die Familie, wie geht es der verehrten Frau Gemahlin, noch sieht sie ja gut aus …. „. Schüler und Lehrer waren begeistert und gingen sofort an die Vorbereitungen. Einer der Schüler hatte leider die Idee, zum Thementag mit einem Plastikgewehr zu erscheinen. Am Thementag erschien dann die Klasse, verkleidet als Mafiosi; einer mit Plastikgewehr. Wäre nicht weiter schlimm – war ja der ganzen Schule bekannt – wenn der besagte Schüler nicht einem unwissenden Passanten aufgefallen wäre. Eine halbe Stunde später fand dann der „Mafia“-Tag im Beisein mehrerer Polizeihundertschaften statt.

In Schleswig-Holstein gibt es nicht nur an den Rändern viel Wasser, sondern auch mittendrin: Kanäle, Buchten, Fjorde usw.. Um rüberzukommen, wurden Brücken sowie Tunnel gebaut und Fähren zur Verfügung gestellt. Mittlerweile ist vieles kaputt gegangen und wird zum Glück gegenwärtig saniert/repariert. Das ist nicht weiter schlimm, man muss halt warten. Aber was ist mit einer heilen Fähre, die nicht fährt, weil keine Leute da sind, die sie fahren können? Wir hören z. B. von der Fährstelle Landwehr am Nord-Ostsee-Kanal, dass wegen Personalmangel der Verkehr während der Nachtstunden eingestellt wird. Andere Fähren fahren überhaupt nicht mehr. Aber die zuständige Kanalbehörde läßt den Bürger nicht allein mit dem Problem. Wir haben in Erfahrung bringen können, es gibt einen Notfallplan:

  • die Selbstfahrfähre; Menschen mit Kapitänspatent können nach Absprache bereitgestellte Mini-Fähren für die eigene Querung nutzen;
  • „Rüberschwimmen“; an dafür geeigneten Plätzen werden Sammelpunkte für Menschen eingerichtet, die in der Gruppe schwimmend das andere Kanalufer erreichen wollen und können. Voraussetzung ist der Besitz eines aktuellen Schwimmzeugnisses (Rettungsschwimmer, Freischwimmer oder Seepferdchen);
  • Sprungtürme; für Menschen ohne Höhenangst werden an der Kanalstrecke verteilt, zehn 40 m hohe Masten errichtet. Von den Plattformen an der Spitze kann man an einem Seil hängend mit einem Schwung das Zielufer erreichen, voraussgesetzt, man läßt rechtzeitig und nicht zu früh los. Die Erfolgsquote soll bei 60 % liegen. Aus Sicherheitsgründen wird die Behörde eine Altersgrenze von 80 Jahren einziehen.

Bankmann`s Wochenmeldungen

Es ist mal wieder so weit. Wir melden uns; von nun an regelmäßig, versprochen.

Wir wissen es jetzt: in Telefon-/Videokonferenzen wird mitgehört. Hier einige Regeln, um das zu vermeiden:

  1. Nach Möglichkeit undeutlich in Mundart (plattdeutsch, bayerisch, fränkisch, hochdeutsch, ….) sprechen,
  2. Gebärdensprache ist ebenfalls zu empfehlen (nur bei Videokonferenzen),
  3. falls Taschen-/ Handtücher zur Hand, diese vor den Mund pressen (bitte keine gebrauchten Tücher verwenden),
  4. lange Pausen einlegen, um den Abhörenden zu ermüden; es hilft auch eine Scheinverabschiedung,
  5. für einfache Konversationen können visuelle Verschlüsselungen zum Einsatz kommen: 1x Klopfen = guten Tag, 2x Klopfen = ich begrüße, usw.,
  6. Mimik einsetzen: Stirn in Falten legen = da müssen wir nachdenken, scheinlachen = das kann doch nicht ihr Ernst sein, Kopf nach oben reißen = da schicken wir doch einen Marschflugkörper hin, usw..

Hier noch einen Rat für alle jüngeren Politiker*innen: Ziehen sie sich aus dem öffentlichen Leben bis zur Erreichung der 70 zurück. Wir können von Amerika lernen, erst jenseits der 70 beginnt das politische Leben; erst dann stehen ihnen alle Türen offen, vorausgesetzt, sie können sich nicht mehr an alles erinnern, verwechseln Tote mit Lebenden und feiern jeden Tag ihren Geburtstag, weil es der letzte sein könnte.

Haben Sie einen intelligenten nicht wasserscheuen Hund? Die Spezialkräfte der Bundeswehr suchen solche Tiere, die bereit und willens sind, sich aus hochfliegenden Hubschraubern ins Wasser (Ostsee, Swimming-Pool, Gartenteich, …) werfen zu lassen. Sie müssen allerdings körperlich in der Lage sein, ihr Frauchen/Herrchen in einem Rucksack mitnehmen zu können. Hundewelpen können daher nicht berücksichtigt werden.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Hallo, wir sind wieder auf Sendung

Es ist wieder viel los. Mittlerweile sind fast alle Deutschen vor dem Fernseher, auch die Nationalmannschaft, und beobachten die Wüsten Fussballspiele. Kurze Zeit haben wir überlegt, uns für den vielleicht frei werdenden Trainerposten zu bewerben. Aber der alte will und darf ja noch bleiben. Der tatsächlich frei gewordene Direktorposten ist uns nun doch zu stressig. Die Bezahlung ist dazu eher bescheiden: unter 10 Mio. €; dafür eine hohe Verantwortung, insbesondere, was die Nachwuchsförderung angeht. Inzwischen hat jedes 10jährige Fußballtalent ca. 20 Berater. Bei 5 Talenten bedeutet das 105 Leute, die sie konditionell auf dem Platz auf vordermann*frau bringen müssen. Nein, das ist nichts für uns.

Man kann sich jetzt ja wieder treffen, ohne eine Maske tragen zu müssen. Allerdings gibt es Fälle, wo die Polizei zur Hilfe gerufen wurde, um die Identität unmaskierter Ehepartner eindeutig festzustellen.

China hat auch die Corona-Einschränkungen etwas gelockert. Für kleinere Operationen, etwa Blinddarm usw., darf neuerdings Operationsbesteck in die Wohnung geliefert werden.

Hierzulande darf wieder gemeinsam mit Freunden/Freundinnen Grünkohl gegessen werden. Allerdings wird vielerorts eine Brennstoffgabe als Mitbringsel erwartet. Wir denken hier an so wichtige Dinge, wie Kohle, Holz, Öl usw.. Gerne auch in größeren Mengen, etwa 500 l Heizöl für eine Portion Grünkohl mit Kassler; gewünschter Schweinebauch sollte nochmal 50 l erfordern.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Wir waren mal wieder auf Sylt.:

Auf Sylt urlauben viele Hunde-Fans . Dort wo das Schild „Hunde dürfen leider nicht an den Strand“ steht, werden die Pfotenträger konsequent an das Wasser geführt und dürfen sich dort austoben. Die Jagd auf hundlose Touristen kann beginnen.

Die Preise sind relativ niedrig geblieben. Für eine Tasse Milchkaffee werden bescheidene vier Euro verlangt. Die kleine Portion Milchreis ist schon für neun Euro zu haben und das Hähnchenschnitzel „de Luxe“ landet für 12 € auf dem Tisch. Also Sylt bleibt etwas für den kleinen Geldbeutel.

Das Thema „Punks auf Sylt“ hat den Sommer beherrscht. Das Lager steht vor der Räumung. Auch die Gäste des Edelhotels „Stadt Hamburg“ müssen sich nun von dieser speziellen Besuchergruppe verabschieden. Damit haben viele Freundschaften ein jähes Ende gefunden.

Zum Glück wird die Westerländer Kurpromenade täglich von Baumaßnahmen beherrscht; das lockert die Stimmung auf und vermeidet Langeweile, die bei kontinuierlicher Betrachtung der Brandungswellen aufkommen kann. Da werden Zelte errichtet, die die Bewohner von Kleinstädten mühelos aufnehmen könnten. Kleine und große Bagger schaufeln unermüdlich große Sandhaufen von einer Stelle zur anderen.

Auch in der Nachsaison gibt es sie noch: Strandkorbwächter, allerdings treten sie nur selten in Erscheinung, und wenn, dann dezent im Hintergrund. Gelegenheit für uns, scheinbar in die Rolle dieser Amtspersonen zu schlüpfen; also Gästekarte sichtbar umgehängt, einen blauen Pullover übergestreift und zielstrebig auf eine vor einem Strandkorbwärterhäuschen wartende Gruppe zugegangen. Im letzten Augenblick – die meisten hatten schon ihre Geldbörse gezückt – verließ uns jedoch der Mut, und wir drehten ab.

Seit Anbeginn der Sylter Touristenzeit wird auf der Kurpromenade die tägliche Unterhaltung – außer montags – großgeschrieben. Zweimal am Tag wird in der „Muschel“ aufgespielt. Mehrere Herren und eine Sängerin bringen Schlager zu Gehör, in einer Sprache, die dem Deutschen ähnelt, also gut zu verstehen ist und Mitsingen und Mitschunkeln ermöglicht. Freunde neuartiger Instrumente kommen auch auf ihre Kosten. So wird als Blasinstrument ein kleiner weißer Gegenstand eingesetzt, der gewisse Ähnlichkeiten mit einem Staubsauger aufweist.

Es gibt zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten in Westerland. In den meisten Läden herrscht jedoch die vom Festland bekannte langweilige Einkaufsatmosphäre. Zwei Läden machten davon eine Ausnahme: Lil und Rahkauf. Rahkauf hat nun leider geschlossen. Wir werden ihn vermissen. Auf wenigen Quadratmetern wurde wirklich alles angeboten: Beluga Kaviar neben Dosenravioli, Damenstrumpfhosen Größe 60 und Thunfischpizza, vorausgesetzt die Tiefkühltruhe war in Betrieb, was nicht regelmäßig der Fall war. Dennoch wir werden diesen Laden vermissen. Und an der Kasse sass ab und zu jemand von deutschen Hochadel. Lil gibt es zum Glück noch. Wer dort kostengünstig seine Garderobe auf den modisch neuesten Stand bringen möchte, ist dort richtig aufgehoben. Allerdings sollten Menschen, die nur aufrecht ihre Einkäufe tätigen können, diesen Ort meiden, hat die Filialleitung doch entschieden, den Verkaufsraum komplett mit Ware vollzustellen, sodass das gewünschte Warensortiment nur kriechend in Augenschein genommen werden kann.

Generell ist beim Einkauf viel Geduld von nöten: Die Warteschlangen sind meistens lang, insbedsondere vor Bäckerläden. Ständig werden sie gefragt: „Gehören Sie zu der Gruppe vor Ihnen? Wissen Sie, was Sie kaufen wollen und brauchen Sie denn gerade heute eine Mohnschnecke? Haben Sie auch passend Geld dabei?“ Wichtig: nicht den Kontakt zur Vorderfrau/zum Vordermann verlieren; entstehende Freiräume werden sofort von den Dahinterstehenden eingenommen und gehen damit für die nächsten Tage unweigerlich verloren. Gespräche mit den neben der Schlange wartenden nächsten Angehörigen werden von den Nachrückern umgehend als Signal verstanden, Sie überholen zu können. Damit haben Sie unwiderruflich die Chance vertan, an frisches Brot zu kommen.

Sie sollten also folgende Regeln einhalten:

  • Tauchen Sie in den Bewegungsrythmus der Warteschlange ein. Damit stellen Sie sicher, den hautnahen Kontakt zu den Vorderleuten nicht zu verlieren
  • Führen Sie ein Schild mit sich mit der Beschriftung, ich bin taubstumm und beantworte keine Fragen
  • Teilen Sie vor Eintritt in die Schlange allen Umstehenden mit, dass Sie von außerhalb der Warteschlange nicht erwarten, angesprochen zu werden, da Sier keine Angehörigen hätten und auch keine Freunde/Bekannte kennen
  • Versuchen Sie mit Augenrollen, Magen- und Darmgeräuschen den Eindruck zu erwecken, dass der Einkauf für Sie überlebenswichtig sei.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Letzte Woche kamen wir von einer Kreuzfahrt zurück. Die war schön und führte uns um Britannien herum.

Essen

Das kann man 24 Stunden ununterbrochen. Wir stehen am Büfffet und werden sofort von potentiellen Mitessern eingekreist, die neugierig – das Wort passt – unsere Auswahl begutachten. Das Aufnehmen von Käsescheiben erfordert ein Höchstmaß an Konzentration und Geschicklichkeit, um die zusammengepreßten Käseplatten mundgerecht auf den Teller gleiten zu lassen. Übrigens Vorsicht bei den Tellern: Sind die angebotenen Speisen bestenfalls lauwarm, ist das Geschirr in der Regel kochend heiß und nur mit Spezialhandschuhen anfaßbar.

Vorsicht ist ebenfalls geboten bei der Unterbrechung der Essensaufnahme. Bereits ein kurzes Absetzen von Messer und Gabel wird vom Servicepersonal als Signal verstanden, den Teller mit einer schnellen ruckartigen Bewegung zu entfernen.

Vermeiden Sie Plätze an der Fensterseite, auch bei guter Aussicht (oder gerade dann). Das ganze Schiff wird Sie während Ihrer Essenszeit konzentriert beobachten. Es könnte ja gerade ein Wal vorbeischwimmen oder Sie könnten den Eindruck erwecken, etwa gehen zu wollen. Beides will das Schiff nicht verpassen.

Sport

Am ersten Tag machen noch viele mit und zeigen, wie schnell sie die 280m lange Laufstrecke bewältigen können; wir haben gute Zeiten um die 10 Minuten gesehen. Leider verkümmert der Ehrgeiz und nur noch Kaffeetrinker, Handy-Nutzer und Seekranke bevölkern die Strecke.

Ein harter Kern vertrieb sich die Zeit mit „Shuffle-Board“. Mit Hilfe langer Holzbretter wird versucht, die eigene Holzscheibe auf Flächen mit hoher Punktzahl zu plazieren. Mitspieler versuchen dann, diese Scheibe „wegzuschubsen“ mit den Latten. Das ganze macht sehr viel Spaß und machmal wird das Spiel nur mit den Holzbrettern beendet.

Bildung

Die kommt an Bord nicht zu kurz. Dafür zuständig war eine Lektorin, die vor Erreichen eines neuen Hafens Vorträge über die dort zu bestaunenden Sehenswürdigkeiten hielt. Wir wissen jetzt, wie teuer Museumsbesuche in Belfast mittwoch nachmittags für Studenten und Rentner ab 75 Jahre sein können. Auch die wichtigsten 60 Jahreszahlen zur schottischen Geschichte im 18. Jahrhundert sind uns nun sehr vertraut.

Ausflüge

Ausflüge zählen zu den Höhepunkten einer Kreuzfahrt. Wer will tagelang nur auf das langwellige Meer schauen? Abhilfe bieten die vielen Busse, die aufgereiht am Kai auf die Ausflügler warten. Nach Verlassen des Schiffes muss der richtige Bus gefunden werden. Dazu hat man sich auf einem Vorplatz in eine Reihe zu stellen. An der laufen dann die Ausflugsverantwortlichen entlang und rufen geheimnisvolle Zahlen, die Hinweise auf den zu betretenden Bus geben sollen. Das ganze wird solange wiederholt, bis nur noch wenige in der Reihe stehen.

Wir nahmen an einem Ausflug zu einem schottischen Castle aus dem 16. Jahrhundert teil. Die Inneneinrichtung war noch im Original erhalten, nur die Leute, die dort lebten, waren nicht mehr da. Am Eingang stand ein schottischer Dudelsackpfeifer, der die Ankömmlinge mit lustigen Weisen zu erfreuen versuchte. Bei Verlassen der Anlage stand er da immer noch und offensichtlich nur bereit, den Weg gegen ein Entgelt freizumachen. Wir entkamen diesem Ansinnen durch Überlaufen mehrerer Erdwälle, wobei auch Ablenkungsmanöver halfen.

Nach dem Ausflug möchte man wieder zurück aufs Schiff. Das ist aber nicht so einfach. Es kommt die „hohe“ Zeit der Security. Nach Tagen der Langweile und gut ausgeruht stürzen sich diese Leute auf die erschöpften Zurückkommer. Auch der 90jährige könnte an Land eine Gürtelbombe gekauft haben, um mit dieser den nur andeutungsweise deutsch sprechenden Kapitän in die Tiefen des Ozeans zu schicken. Bei ohrenbetäubender Hintergrundmusik, untermalt von schrillen Schreien des Kontrollpersonals legen wir unsere Taschen, Jacken, Wertsachen und Hosengürtel auf Förderbänder, die diese in Richtung Scanner transportieren. Wir haben Mitreisende gesehen, die nur mit Nachdruck davon abgehalten werden konnten, sich ganz auszuziehen.

Unterhaltung

Diese ist wichtig, schon um eine evtl. aufkommende Langeweile sofort im Keim zu ersticken. Dafür gibt es ein großes und ein kleines Theater. Auch in den zahlreichen Bars wird Life-Musik geboten. Ein oder zwei Musiker*innen treten dort auf, um den Gästen die Zeit an Bord angenehm zu gestalten. Um engagiert zu werden, müssen die Künstler*innen allerdings in der Lage sein, alle Musikstile einheitlich darzubringen, und zwar in einer Weise, die bei den Zuhörer*innen eine gewisse Müdigkeit aufkommen läßt, damit der Barbetrieb auch gegen 24.00 Uhr beendet werden kann.

Beliebt sind die Veranstaltungen im großen Theater, bei denen Crew-Mitglieder zeigen was sie als Revue-Künstler*innen können. Köche, die tagsüber Rinderhälften mit langen Messern bearbeiten, werfen diese auf der Bühne vor staunendem Publikum auf anwesende Kollegen. Als vorsichtige Menschen haben wir an diesen Events nicht teilgenommen.