Bankmanns Wochenanmerkungen

Nun liegt die Kieler Woche hinter uns; alle waren da, auch die Viren und jetzt liegen viele flach. Aber es war wieder der Rausch von Freiheit, in der Menge zu stehen und nicht voranzukommen. Auch unser Bürgermeister musste die meiste Zeit zuhause mit Corona verbringen.

Kurz danach konnten wir das nächste Event feiern: Die Hochzeit unseres Finanzministers auf der Insel Sylt. Leider standen die auch geladenen Punks vor dem falschen Hotel und konnten so die ihnen zugedachte Rolle als Blumenjungen*mädchen nicht übernehmen. Unser Bundeskanzler soll richtig angekommen sein, nur der Redezettel mit den Grußworten blieb im Hubschrauber. Zum Glück war sein Ghostwriter dabei. Der geplante Fallschirmabsprung des Bräutigams wurde abgesagt; da kamen dann doch Erinnerungen an einen Parteikollegen auf. Ohne Fallschirm aber im eigenen Flugzeug erschien der Oppositonsführer; sicherheitshalber hatte man den gesamten nordeuropäischen Flugraum abgesperrt. Selbst in Kirkenes soll eine Landebahn für eine evtl. Notlandung vorbereitet worden sein.

Hier in SH haben wir die erste Ferienwoche geschafft. An den Küsten konnten wir Gäste aus aller Welt Willkommen heißen. Überall Strandburgen, auch in Ladenpassagen, stundenlange interessante Gespräche in den Warteschlangen vor den Eisdielen. Bewährt hat sich die Regelung, dass jeder 10. Gast zwangsweise in einem ausgelosten Restaurant drei Tage unentgeltlich bedienen muss. Diskutiert wird noch, die Altersgrenze auf 90 Jahre anzuheben.

Die Karl-May-Spiele finden wieder statt. Mindestens dreimal die Woche wird der Hauptdarsteller von einem brennenden Ölturm in die Tiefe gestoßen. Bisher gibt es noch genügend Schauspieler für diese Rolle. Geschichten aus dem Wilden Westen zeigen doch immer wieder ihre Anziehungs- und Leuchtkraft. Nur die im dortigen Kalkberg wohnden Fledermäuse können sich mit dem Lärm nicht abfinden und protestieren jeden Abend ab 22.00 Uhr geräuschlos in der Segeberger Innenstadt. Bisher allerdings erfolglos. An alternativen Protestaktionen wird angeblich gearbeitet.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Es ist mal wieder so weit. Die Jahresmitte ist überschritten und wir bewegen uns wieder dem Ende entgegen.

Dem Ende entgegen geht das auch mit der warmen, behaglichen Zimmertemperatur. Keine 25 Grad mehr, nein, wahrscheinlich staatlich verordnete 15 Grad: biber. Da heißt es, sich vorzubereiten. Große Discounter sollen demnächst Kälteschutzanzüge im Angebot haben, in allen Größen und in allen Farben; für den Fernsehabend empfiehlt sich ein geräumiges Kälteschutzzelt mit großflächigen Panoramafenstern. Dazu sollten Heißgetränke konsumiert werden, etwa 70%igen Strohrum vermischt mit aufgekochtem Gin. Das macht Sie warm und wahrscheinlich auch bewußtlos und damit kälteunempfindlich. Fazit: wir können optimistisch dem Winter entgegengehen, auch ohne Gas.

Hier im Norden haben wir wieder eine Kieler Woche feiern können. Millionen Besucher*innen und noch mehr Corona-Viren kamen und ließen es sich gut gehen. Mit Masken wurden nur potentielle Bankräuber*innen gesehen, alle anderen, und das war die Mehrzahl, verzichteten auf den Mund- und Nasenschutz und atmeten genüßlich die Luft ihrer Nebenleute ein. Es wird schon gut gehen.

Wer einkaufen geht, weiß: die Preise steigen. Man muss aufpassen; neulich sahen wir Tomaten zum Preis von 7 € das Kilo, daneben Tomaten zum Preis von 1,11 das Kilo. Preisfrage: welche Tomaten haben wir gekauft? Sie werden einwenden: Tomate ist nicht gleich Tomate. Es gibt die wunderbar schmackhaften aus Holland, die Tomaten aus der Region, Strauchtomaten und Roma-Tomaten, das sind die, die aussehen wie rote Eier.

In SH gibt es jetzt eine schwarz-grüne Koalition. Alle freuen sich, bis auf die Opposition. Umwelt- und Landwirtschaft sind zum Glück wieder getrennt und werden von verschiedenen Ministerien betreut. Landwirtschaft hat doch wirklich nichts mit der Umwelt zu tun. So wird die Gülle seit langem nicht mehr auf die Felder ausgebracht, sondern nur noch im Lande herumgefahren, vorwiegend nachts.

Stichwort „Fahren“. Freunde der A21 – Autobahn Richtung Kiel – müssen sich noch etwas gedulden. Nach vielen Jahren und Kostensteigerungen hat man sich Nettelsee, das sind ca. 20 km vor Kiel, genähert. Optimistische Schätzungen gehen davon aus, dass man in den nächsten 50 Jahren Kiel erreichen wird. Falls die Bodenverhältnisse das zulassen; man weiß ja nie: irgendwo taucht ein Sumpfgebiet auf, von dessen Existenz keiner wissen konnte oder wollte. Das ist so wie damals, als Captain Cook in der Südsee herumsegelte und plötzlich Australien auftauchen sah. Gut, das war ein Glücksfall, im Gegensatz zu den Sumpfgebieten zwischen Nettelsee und Kiel. Dennoch, wir wollen nicht verschweigen, dass die Kieler Politik das Thema Autobahn Ernst zu nehmen beginnt. Kürzlich wurde beschlossen, die kommende Autobahn auch auf einer zweispurigen „Südtangente“ enden, besser verenden zu lassen. Die dortigen Anwohner oder deren Erben freuen sich schon heute auf die Autokolonnen. Gut, das werden geräuschlose, emissionsfreie E-Autos sein und der Verkauf von Snacks, Würstchen und alkoholfreiem Bier sollte für so manche zusätzliche Existenzgrundlage sorgen.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Wir sind wieder da und wollen es regelmäßig sein. Es ist ja viel passiert: Corona ist noch da, aber irgendwie vorbei, wir haben Krieg in Europa und mit dem Klima geht es auch nicht bergauf.

Für neu Euro läßt sich die Republik bereisen, Sitz-, Steh- und Schlafplätze kosten extra. Wir kennen Leute, die ihren Wohnsitz in die Regionalbahn nach Hamburg-Altona verlegt haben, für drei Monate. Gegen Aufpreis können mobile Toiletten angemietet werden. Wenn man Glück hat, kommt Regenwasser durch die Waggondecke und ermöglicht eine Schnelldusche.

Schwarz-grüne Koalitionen sind momentan der Renner in der Republik. Nach schwarz-grün-gelb bekommen wir auch eine in SH. Nach Jamaika könnte man flaggentheoretisch von der Tansania-Koaltion sprechen. Möglich wäre auch der Name „Hanf“-Koaltion, denn Fans dieser Pflanze sollen gerne schwarz-grüne Fahnen vor sich hertragen, für fünf Euro (gebraucht) im Internet beziehbar.

Die Kreuzfahrer sind wieder in Kiel, wir meinen die großen Schiffe, nicht die Leute, die im Mittelalter für einen kurzen Aktivurlaub nach Jerusalem gezogen sind. Fast im Minutentakt erfolgt die Einschiffung. Mindestens 3000 Leute gehen erwartungsfroh an Bord. Die 2000 Leute Besatzung sind schon da. So im kleinen Kreis geht es dann auf die Ostsee: Kopenhagen, Visby, Helsinki, Tallinn usw.. Nach vier Tagen das gleiche nochmal; wer nicht aufpaßt muss wieder mit, aber nicht mehr als Wohfühl-Passagier, sondern, wenn er Glück hat, als Spüler in der Großküche. Nach vier Tagen hat man sein Gehör verloren und besteht nur noch aus Reinigungsmitteln.

Wer heute einkauft, merkt, dass die Preise gestiegen sind. Gab es früher zu dieser Jahreszeit Erdbeeren und Spargel reichlich auf dem Küchentisch, warten heute eine überschaubare Zahl an Pellkartoffeln, umrahmt von einigen Stücken Brathering aus dem Vorjahr, auf den Verzehr.

Schön wäre auch wieder eine heiße Dusche oder zumindest eine lauwarme Tasse Kaffee. Aber bei den Heiz- und Stromkosten. Für unseren Außer-Haus-Stromanschluss haben wir jetzt einen 24-Stunden-Wachdienst organisiert; man kann ja nie wissen. Bei Sonnenwetter schleichen die Nachbarn von der Schattenseite der Straße um unser Haus, um sich an den warmen Außenmauern den Rücken zu wärmen. Es sind halt harte Zeiten.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Es hat ja lange gedauert, aber jetzt sind wir wieder auf Sendung. Inzwischen hat sich vieles getan: Wir warten auf die Ampel, MeckPom und Berlin haben auf Rot geschaltet und die CDU sucht wieder einen Chef. Wir wissen alle was 3G bedeutet und können wieder in Restaurants und Theater gehen.

Auch die Gorch Fock ist wieder in Kiel gesehen worden. Das ist nicht eine Kellnerin aus einer Kieler Hafenkneipe, sondern das Segelschulschiff der Bundesmarine. Sechs Jahre war sie weg, nicht auf Ausbildungsreise, sondern zur Werftüberholung. Daraus wurde ein Neubau, allerdings teuerer als ein solcher.

Auch wir als Fernsehzuschauer können schlauer werden. Nach der Wahl gibt es immer die sog. Elefantenrunde, so auch dieses Mal. Statt von einer Elefantenrunde müßte man eigentlich von einer Mäuserunde sprechen, denn auch die Großen sind doch ziemtlich geschrumpft worden. Gut, jetzt zum Schlauerwerden, wurde uns doch von einer der Anwesenden erläutert, dass nach Zurechnung der abgewanderten Wähler doch ein sehr gutes Ergebnis für ihre Partei erreicht wurde. Nun ja, auch einer der beiden Parteichefs konnte nach drei schlaflosen Nächten dieser Argumentation nicht folgen, und nahm seinen Hut.

Übrigens, falls Sie planen, Ihr U-Boot an Australier zu verkaufen, seien Sie vorsichtig. Auch wenn der Vertrag unterschrieben wurde, es kann sein, dass Sie auf Ihrem Boot sitzenbleiben. Das ist unseren französischen Nachbarn passiert; erst Sekt und Champus auf den U-Boot Werften, bis zum Abwinken, und dann aus heiterem Himmel die Absage aus Australien. Amerikaner und Briten reiben sich die Hände und gehen an den Bau der neuen Atom-U-Boote.

Stichwort Atom: Der französische Präsident will viele neue kleine Atom-Kraftwerke bauen lassen. Alles natürlich CO2-neutral. Und was soll mit dem Atom-Müll werden? Keine Sorge, künftige Innovationen sorgen für die Beseitigung. Wie bitte?

Zum Schluss noch ein Tipp für Ihre zukünftige Berufswahl. Überlegen Sie, ob Sie Pressefotograf werden wollen. Vorsicht, die Menschen, die früher von Profis abgelichtet wurden, die fotografieren sich jetzt selbst: Selfies im Kreis Prominenter sind der absolute Hit. Man braucht keine Presse, ab in ein Hotelzimmer, Handy raus und drei, vier Leute haben in kürzester Zeit 10 Milionen Follower. Da erblaßt selbst die Bild.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Unser Nachbar, Herr Max X hat einen Hund, Adele. Im Internet hat er Futter für sie bestellt. Der Anbieter wollte den Namen des Hundes wissen (?). Hat er auch angegeben. Als er das Paket erhielt, war als Empfänger, Frau Adele X, angegeben. Sollte kein Problem sein, wurde es aber. Der Zusteller wollte das Paket nicht Herrn Max X übergeben sondern nur Frau Adele X und verlangte eine Zustellvollmacht. Ohne diese wäre eine Übergabe rechtlich nicht möglich und er müsse das Paket wieder mitnehmen. Adele war verhindert und wäre auch sonst nicht in der Lage gewesen, die gewünschte Erklärung schriftlich abzugeben. Wie die Geschichte ausgegangen ist, wissen wir nicht.

Anfang des Jahres bis weit in den Februar hinein gab es noch Sonderangebote für Weihnachtsbäume, 50 % Preisnachlaß. Jemand aus dem Nachbardorf konnte nicht widerstehen und kaufte einen. Dazu gab es noch ein Set günstige Wachskerzen. Tage später hörten wir, im Nachbardorf sei ein großes Haus abgebrannt.

Video-Konferenzen sind jetzt der Renner. Haben denn alle „gemutet“ fragt jemand. Dann spricht einer und wir hören den Satz immer wieder und in verschiedenen Lautstärken und Klangfarben: einige haben nicht „gemutet“. Leute, seit Jahren bekannt, sehen jetzt ganz anders aus: lange fahle Gesichter, umrahmt von schweren Kopfhörern vor vollgestopften Bücherregalen mit Leihgaben aus der Nachbarschaft. Auch auf das Geschriebene im Chat ist zu achten: Oliver, denkst Du bitte an mein Kochbuch. Zum Glück ist es aus technischen Gründen nicht möglich, das in die Kamera gehaltene Marzipanbrot mit den anderen zu teilen, man kann es daher in Gänze allein genießen. Es reicht der Hinweis auf die Qualität des Produkts.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Hallo, was lange dauert, wird endlich gut; wir melden uns mal wieder. Es gab Gutes und Schlechtes: Veränderungen in den USA und das Virus bleibt erstmal, aber die gefundenen Impfstoffe sollten für den Silberstreifen am Horizont sorgen.

Auch die vielen Verschwörungstheorien bleiben erstmal und vermehren sich sogar. Letzte Woche konnten wir von einer neuen hören. Danach soll die Erde eine Kugel sein!!! Bei soviel Unsinn bleibt uns fast die Sprache weg. Nach drei Stunden Autofahrt würden wir ja in den Weltraum stürzen. Trotzdem, bei einer bekannten Discounterkette soll es bereits Haftstreifen geben, die für mittlere Gewichte ein Abstürzen zu vermeiden helfen.

So eine Corona-Zeit hat auch was Gutes: Die Leute wollen wieder lesen. Zum Glück gibt es in jeder Familie einen Spezialisten, der noch die Kunst des Lesens beherrscht und durch Vorlesen andere an dieser Kunst teilnehmen lassen kann. Wer es allein probieren will, sollte zunächst einfache Texte in großer Schrift zur Hand nehmen, etwa in Einfach-Deutsch übertragene Artikel aus der Bild-Zeitung.

Auch Zootiere haben Glück. Ab nächster Woche können sie wieder Besucher empfangen. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, bereiten bei uns im Lande diverse Zoo-Waschbärgruppen eine Fülle von Überraschungen vor. So sind Tanzvorführungen, Baumklettern zum Mitmachen und Gesichtswaschübungen – mit und ohne Seife – geplant. Ein gemeinsames, maßvolles Glühweintrinken soll auch erlaubt sein.

Weniger Glück haben die Betreiber von Gaststätten und Restaurants. Wir hören von Sterneköchen, die reihenweise an der Zubereitung von Curry- und Bratwurst für den Außer-Haus-Verkauf gescheitert sind und deutliche Symptome einer akuten Kochblockade – Übelkeit, Waschzwang und Haarausfall – zeigen. Wir empfehlen für die Übergangszeit den Einsatz von Dosen- und Tütensuppen.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Da waren wir doch erstaunt: Es soll neue Regelungen (nicht Corona) für Hunde geben. Zweimal sollen und müssen sie raus. Die erste Frage: Sollen die Vierbeiner einen Anspruch erhalten oder werden sie verpflichtet. Liegt eine zweijähriger Retriever vor dem Fernseher und er will nicht raus, kommt dann die Hundepolizei und schleppt ihn auf die Straße? Oder andersrum. Der vielbeschäftigte Hundehalter K. sitzt vor dem Computer, vor ihm sitzt die dreijährige Chihuahua Langhaardame B. mit einem amtlichen Schreiben des zuständigen Ordnungsamts in der Schnauze, das auf die Gassipflicht verweist und ein stattliches Ordnungsgeld androht.

Wir wissen es nicht und schauen stattdessen auf die Weltpolitik.

In den USA will ein 77jähriger Präsident werden; das macht Hoffnung für uns ältere, könnte doch die Weltkarriere noch vor einem liegen, und sei es im Ortsbeirat für Wesselburen.

Politiker sind oft schlagfertig, eine Eigenschaft, die wir vor allem in Talk Shows zu schätzen wissen. Nun hat einer in Brandenburg das zu wörtlich genommen und mit einem Begrüßungsschlag einen Kollegen ins Krankenhaus befördert: Milzriß. Angeblich hatte die Milz schon einen Schaden, was der Geschlagene aber heftig bestreitet.

In Bayern suchen sie nach verloren gegangenen positiven Corona-Test-Daten. Für das Auffinden ist eine Belohnung ausgesetzt worden: Zehn Euro für jeden noch lesbaren Zettel; ab fünf gefundene Unterlagen gibt es eine Einladung der zuständigen Gesundheitsministerin H. zum Tee oder wahlweise Kaffee.

In Kiel ist die Altstadt wie im Mittelalter wieder von Wasser umgeben. Es sind zwar nur zwei riesige geflutete Betonwannen, aber nach ein, zwei Gläschen Bier/Wein kann man sich vorstellen, die Ostsee ist zurück in der Stadt. Fast 20 Mio. Euro hat der Spaß gekostet; aber wir wollen nicht mäkeln und immer alles schlecht machen. Vielleicht läßt der Blick auf das neue Wasser doch den Wunsch reifen, just dort z. B. eine Waschmaschine zu kaufen, und dann haben sich die 20 Mio. Euro irgendwann mal gelohnt.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Die Umsatzsteuer ist gesenkt worden! Um erstaunliche 3 %punkte; in einem größeren Westerländer Kaufhaus wollten wir auf den geforderten ursprünglichen Preis die 3 % ausgezahlt bekommen. Fehlanzeige: 3 % weniger an den Staat sind dort 3 % mehr für die eigene Kasse. Auf dem Festland gibt man sich fairer.

Was gilt nun im Straßenverkehrsrecht? Die neue Bußgeldverordnung offensichtlich nicht, denn da hat man sich in der Präambel wohl bei einem Datum vertan. Kann ja mal passieren. Nach einem hektischen 8-Stunden-Beamtentag geht leicht der Überblick verloren.

In Kiel konnten wir wieder Norweger von der Color Line beobachten. Noch etwas scheu, denn sie müssen sich an die in Norwegen nicht vorgeschriebene Maske gewöhnen. Aber auch hier kann beim Biertrinken die Maske abgenommen werden. Als guter Gastgeber hätte man ja darauf hinweisen können.

In Neumünster wurde jüngst ein Autofahrer mit fast fünf Promillie Alkohol im Blut aus dem Verkehr gezogen. Normalerweise sind bei dieser Größenordnung die Überlebenschancen für ungeübte Trinker allenfalls gering. Anders bei diesem Verkehrsteilnehmer. Die beteiligten Polizisten berichteten über anregende Gespräche über die Relativitätstheorie und Neowise, nach der Aufnahme der Formalitäten.

Stichwort Polizei. Sollte ihr Nachbar eher dem gefühlt linksorientierten Spektrum angehören und Sie wollten schon immer Privates über ihn erfahren, nicht verzagen und die Polizei in Frankfurt fragen.

Zum Schluss noch die unvermeidliche Tiergeschichte: Im Hamburger Raum wollte eine Boa Constrictor einen Tag Urlaub von der Tristesse im Glaskäfig nehmen und machte sich nach gemütlichem Verzehr von drei Ratten und zwei älteren Mäusen auf den Weg in die Nachbarschaft. Schade für sie, es gibt ängstliche Mitmenschen und in der Schleswig-Holsteinischen Feuerwehr einen leidenschaftlichen Schlangenbeauftragten, der zudem stolzer Besitzer eines stabilen Fanghakens ist. Das Ende der Geschichte ist offensichtlich und braucht von uns nicht erörtert zu werden.

Bankmanns Wochenanmerkungen

Wir fangen mit Preisfragen an: Wo kosten eine Kugel Eis 2 €, ein kleiner Milchkaffee 3,50 €, eine 0,3 l Flasche Bier 4 € usw.? Wir wollen noch einen kleinen Tipp geben. Es handelt sich um eine größere Insel in der nördlichen Nordsee vor der deutschen Küste. Rügen ist falsch. Auf dem gesuchten Eiland machen trotz der Preise immer noch viele Leute Urlaub. Warum? Nun, man kann überall seinen Hund laufen lassen, auch in den Dünen, und wenn man als Kiter vom Brett fällt, sorgen aufmerksame Spaziergänger für rechtzeitige Hilfe. Der englische Seenotrettungskreuzer kann getrost im Hafen bleiben. Niemand muss allein bleiben oder sich einsam fühlen. Auf der benachbarten Terrasse finden sicherlich bis weit in die Nacht angeregte Gespräche statt, an denen interessierte Außenstehende, auch ohne Vorkenntnisse, jederzeit passiv teilnehmen können. Der Umgang untereinander ist kollegial/hierarchisch geprägt, unterlegt von gegenseitiger Wertschätzung: Der tatsächliche oder vermeintliche Porschefahrer hat immer Recht, verdient Respekt und hat in der Corona-Schlange ein natürliches Anrecht auf vordere Plätze.

In den Wochen vor den Ferien wurde intensiv darüber nachgedacht, den zu erwartenden Ansturm auf die SH-Küsten corona-konform zu regulieren. Wir konnten eine Reihe interessanter Ideen registrieren, von denen einige inzwischen realisiert wurden. Wir nennen hier beispielsweise die teilweise Sperrung der für den Urlauberverkehr wichtigen Autobahn A7; bemerkenswert auch die Einführung von Ampelsystemen an diversen Strandübergängen. Wichtig: Bei „dunkelgelb“ darf der Strandbereich nicht mehr betreten werden; es muss die nächste Grünphase abgewartet werden. Während dieser können sowohl Strand- als auch Seeabschnitt angesteuert werden. Dabei ist nur zügiges Gehen erlaubt. Bewußtes Schlendern kann zu einer Ordnungsstrafe führen!

Bankmanns Wochenanmerkungen

Da hat er wirklich einen Bock geschossen: Philipp A., der zweitjüngste Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Im Zweitberuf Jäger oder leitender Angestellter eines Startup. Letzteres weiß man nicht so genau. Jäger wäre ok, hilft in Untersuchungsausschüssen; ein dezenter Hinweis auf die abgelegte längliche Jagdtasche und die Zeugenbefragung läuft wie geschmiert. Nun ist das mit dem Amri-Untersuchungsausschuss erstmal vorbei, vielleicht kommt da bald ein eigener. Vorbei ist es auch mit den Träumen von einem Ministerpräsidentenjob. Und der Antrag auf Namensänderung, angedacht war „Phillipp Kurz“, hat sich auch erledigt.

Politik kann hart sein, aber das Leben als Schlachthofbetreiber ist auch nicht ohne. Da muss man die Fleischversorgung für ganz NRW sicherstellen und es gibt im Land keine Leute, die mitmachen wollen, obwohl sogar ein Mindestlohn von ca. 12 € aufgerufen wird. Die Folge: Ein komplett leerer riesiger Schlachthof und draußen stehen Hunderte Schweine, die reinwollen. Zum Glück kann man heutzutage Schlachter von woanders ausleihen; die gehören zwar anderen, aber für Geld lassen diese anderen mit sich reden. War da nicht was mit Sklavenhandel, aber das liegt zum Glück ganz weit zurück.